Alumni stellen sich vor: Torsten Kunz

Steckbrief: Torsten Kunz

Interview: Torsten Kunz
Alumni-Netzwerk: Torsten, du hast 1986 den qualifizierten Hauptschulabschluss an der Anton-Kliegl-Schule in Bad Kissingen gemacht. Hand aufs Herz: Bist du gern in die Schule gegangen? Erzähl doch mal ein bisschen…

Torsten Kunz: Das ist zwar schon eine halbe Ewigkeit her, aber soweit ich mich erinnern kann, ging ich gerne zur Schule. Es gab zwar Fächer, bei denen ich lieber nicht zur Schule gegangen wäre. Aber auch die habe ich überlebt. Wir hatten in den letzten Schuljahren einen tollen Klassenleiter und waren eine lustige Truppe.

Alumni-Netzwerk: Gab es Lehrerinnen und/oder Lehrer, die deine spätere Berufsentscheidung maßgeblich beeinflusst haben? Wenn ja, welche bzw. welcher und warum?

Torsten Kunz: Wie eben schon erwähnt, hatten wir einen sehr guten Klassenleiter, Herrn Josef Kormann. Er war jetzt nicht maßgeblich für meine Berufsfindung verantwortlich, aber die letzten drei Schuljahre hat er bei mir sehr viel Interesse am Schulischen geweckt. Davor hat mich der Unterrichtsstoff nicht wirklich gereizt und ich war eigentlich ziemlich lernfaul. Durch Herrn Kormann wurden meine Noten entsprechend besser und das war für meine Berufswahl und die Bewerbungen nur von Vorteil.

Alumni-Netzwerk: Wie sahen deine Stationen nach der Schulzeit aus?

Torsten Kunz: Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum technischen Zeichner bei der damals ortsansässigen Firma Efalock begonnen und hierdurch meinen qualifizierten Bildungsabschluss (Mittlere Reife) erreicht. Über die Bundeswehr wollte ich mich dann ursprünglich in dieser Richtung weiterbilden. Hat sich damals aber anders entwickelt - was nicht nachteilig war.

Als Zeitsoldat für 12 Jahre erreichte ich den Dienstgrad eines Oberfeldwebel. In der Personalverwaltung und als Rechnungsführer (verantwortlich für die Wehrsoldzahlungen und Reisekostenabrechnungen von 2 Kompanien) konnte ich sehr viele Erfahrungen für die spätere Zeit mitnehmen.

Nach meiner aktiven Dienstzeit bin ich bei der AOK Bayern gelandet. Dort habe ich 1999 eine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten absolviert und ab 2007 das interne Studium zum Krankenkassenfachwirt oben drauf gepackt. Meine Ausbildung habe ich in Würzburg gemacht und war da in der Arbeitgeberbetreuung tätig.

Im Jahr 2004 bin ich dann nach Schweinfurt gewechselt und habe dort Hilfsmittel bearbeitet. Von 2006 bis 2013 war ich im Bereich Fehlverhaltensbekämpfung, Ärzte und Arzneimittel eingesetzt. Im Rahmen einer 2-jährigen Projekttätigkeit von 2013 bis 2015 war ich maßgeblich am Aufbau der telefonischen Kundenkontaktcenter beteiligt. Seitdem bin ich in diesem Bereich und der Zentrale tätig. Unser Fachbereich ist für unsere telefonischen Kundenkontaktcenter verantwortlich und wir betreuen die Steuerung und Technik der Kundenkontaktcenter.

Alumni-Netzwerk: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Torsten Kunz: Geprägt von meiner Bundeswehrzeit bin ich ein Frühaufsteher und fange gegen 7 Uhr das Arbeiten an. Bei mir läuft alles digital ab und somit sitze ich die meiste Zeit vor dem Computer. In meinem Verantwortungsbereich liegen die Aufgaben Schnittstellenbetreuung, Wissensmanagement und Personaleinsatzplanung. Alles in allem sehr umfangreiche und arbeitsintensive Themen - die aber sehr viel Spaß bereiten. Und das sollte ja das wichtigste im Arbeitsleben sein. Da gibt es viele Mails zu bearbeiten und Telefonate zu führen sowie Besprechungen, die via Skype geführt werden. Daneben bin ich in vielen Arbeitsgruppen und Projekten, die begleitet werden, um das Unternehmen voran zu treiben und die Marktführerschaft in Bayern zu halten.

Alumni-Netzwerk: Gibt es eine Anekdote aus der Schulzeit oder aus der Zeit in Bad Kissingen, die du mit uns teilen willst?

Torsten Kunz: Anekdoten gibt es da sicherlich viele, das würde hier aber den Rahmen sprengen. Ich war damals mit meinem besten Kumpel, der für mich wie ein Bruder ist, viel in Bad Kissingen unterwegs und kannte es wie meine Westentasche. Da haben wir viel erlebt. Wir haben damals auch Kampfsport im TSV Bad Kissingen betrieben. Ich kann mich hier noch sehr gut an einen knock-out bei einer Trainingseinheit oder dem Filmdreh bei einem Aufenthalt auf der TSV-Hütte mit dem Verein erinnern. Ich hatte hier in Bad Kissingen eine unbeschwerte und tolle Kindheit.

Alumni-Netzwerk: Was war das Beste, das dir im (Berufs-)Leben widerfahren ist?

Torsten Kunz: Das Beste was mir im Leben widerfahren ist, habe ich meinem besten Kumpel zu verdanken. Er schleppte mich damals zu einer Geburtstagsparty mit. Ich war weder eingeladen noch hatte ich Lust darauf. Ihm zuliebe bin ich halt mitgegangen. Auf dieser habe ich dann aber meine Frau kennengelernt. Sie ist das Beste was mir im Leben widerfahren ist. Danach kommt gleich meine Tochter. Ich bin ein ausgesprochener Familienmensch.

Alumni-Netzwerk: Was würdest du heutigen Schulabgängerinnen und Schulabgängern raten?

Torsten Kunz: Geht euren Weg, macht euer Ding und lasst den Spaß nicht zu kurz kommen. Es muss nicht immer alles über Realschule oder Gymnasium laufen. Über den zweiten Bildungsweg kann, wenn man sich das vorgenommen hat und dranbleibt, alles erreicht werden. Die FOS/BOS bietet hier sehr gute Möglichkeiten.

Alumni-Netzwerk: Du bist in der Region Bad Kissingen geblieben. Stand das schon immer für Dich fest und warum?

Torsten Kunz: Das stand eigentlich schon immer fest. Meine Frau und auch ich sind hier sehr verwurzelt. Unsere Familien sind in und um Bad Kissingen. Wir könnten es uns nur an einem Ort vorstellen, unsere Wurzeln neu zu verpflanzen. Aber das bleibt unser kleines Geheimnis.

Alumni-Netzwerk: Hast du eine Botschaft oder einen Gruß an die anderen Bad Kissinger Alumni und an Bad Kissingen?

Torsten Kunz: Wir leben, wo andere Urlaub machen. Die Rhön ist einfach eine tolle Gegend, Bad Kissingen eine schöne kleine Stadt und nicht umsonst Weltkulturerbe. Ich grüße alle Alumni - genießt die Natur und Unbeschwertheit hier.

Alumni-Netzwerk: Vielen Dank für dein Interview und alles Gute.