8730 Alumni Netzwerk Bad Kissingen

Alumni stellen sich vor: Barbara Koch


BarbaraKochheute_Privatarchiv

Steckbrief: Barbara Koch

Geburtsjahr 1995
Letztbesuchte Schule in Bad Kissingen Anton-Kliegl-Mittelschule, Mittlere Reife
Schulabschluss im Jahr 2011
Berufsausbildung Konditorin
Studium/Weiterbildung Konditormeisterin
Heute tätig als Konditorin/Patissière
(Wohnort) Arbeitsort, Land Lech am Arlberg, Österreich

Interview: Barbara Koch

Alumni Netzwerk: Barbara, du hast 2011 Mittlere Reife an der Anton-Kliegl-Mittelschule in Bad Kissingen gemacht. Hand aufs Herz: Bist du gern in die Schule gegangen? Erzähl doch mal ein bisschen…

Barbara Koch: Ja ich bin sehr gerne in die Schule gegangen. Es war zwar nicht immer leicht, aber ich hatte den coolsten und lustigsten Lehrer den man sich wünschen konnte! Danke Stefan Reinhart! Das Beste daran ist, dass der Kontakt noch heute zu ihm besteht und ich behaupten würde, dass es mittlerweile eine Freundschaft geworden ist.

Alumni Netzwerk: Gab es Lehrerinnen und/oder Lehrer, die deine spätere Berufsentscheidung maßgeblich beeinflusst haben? Wenn ja, welche bzw. welcher und warum?

Barbara Koch: Grundlegend für meine Berufswahl war meine Mutter. Sie ist handwerklich sehr begabt, kreativ und stand/steht sehr gerne in der Küche, um zu kochen und zu backen. Meine Entscheidung tatsächlich Konditorin zu werden hat jedoch mein lieber Lehrer Herr Reinhart gefestigt. Nach zwei tollen Praktika im Konditorenhandwerk hat dieser sich nämlich von mir gewünscht noch einen weiteren Beruf in einem Praktikum auszuprobieren. Sodass ich mir auch ganz sicher sein konnte, dass der Konditorenberuf für mich das Richtige ist. Also absolvierte ich mein drittes Praktikum als Kosmetikerin. Die Leute die mich kennen werden bestimmt gerade ein wenig lachen müssen, da das echt überhaupt nicht mein Ding ist. Und somit blieb ich bei meiner Meinung Konditorin zu werden. Auch hierfür ein dickes Dankeschön an Herr Reinhart.

Alumni Netzwerk: Wie sahen deine Stationen nach der Schulzeit aus?

Barbara Koch: Meine Ausbildung zur Konditorin tätigte ich in der Konditorei Kreutzkamm in München. Dafür bin ich damals mit meiner ältesten Schwester dorthin gezogen. Nach meiner Ausbildung blieb ich noch weiter in München und arbeitete in der Pralinenmanufaktur von Dallmayr, was mir riesigen Spaß gemacht hat. Anschließend wollte ich die Patisserie (Nachspeisen) kennen lernen, zog nach Kleinheubach, das in der Nähe von Aschaffenburg liegt und arbeitete bei der Patisserie Walter. Dies war auch eine sehr gute Erfahrung mit einem tollen Arbeitsklima und vielen jungen Leuten mit denen ich immer noch in Kontakt stehe. Nach guten 2 Jahren in der Patisserie Walter entschied ich mich meinen Konditormeister zu machen. Ich wurde von der besten Schule Deutschlands, der Städtischen Meisterschule für das Konditorhandwerk in München angenommen. Somit zog ich erneut in die bayerische Hauptstadt und stellte mich den hohen Anforderungen um den Meistertitel zu erhalten. Danach ging es zurück in die Rhön. Dort arbeitete ich eine Wintersaison beim Pralinen Troll in Bad Kissingen und dann im Stadt Café Hammelburg. In meiner Zeit im Stadtcafé wagte ich dann die ersten Schritte in die Selbstständigkeit und meldete meine Nebengewerbe an. Mit Motivtorten, Hochzeitstorten, Dessert, Pralinen und Schokolade verzauberte ich so manche Rhöner Festlichkeit. Nach guten 2 Jahren und der blöden Corona Pandemie, wollte ich einen Neustart. Ich fasste meinen Mut zusammen und bewarb mich als Patissière in der Spitzengastronomie im Ausland. Nun lebe ich in Österreich in einem kleinen Dorf namens Lech am Arlberg und arbeite dort in dem Hotel "der Berghof". Hier lebe ich nun seit zwei Saisons und habe viel neues gelernt. Mit den Bergen vor der Türe und einem tollen Küchenteam, unter der Leitung von Rick Frank, gefällt es mir hier ziemlich gut.

Alumni Netzwerk: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Barbara Koch: Da ich derzeit in der Gastronomie arbeite, beginnt mein Arbeitstag meistens erst um 13 Uhr (Spätdienst). Das heißt im Sommer kann ich morgens joggen oder Fahrrad fahren, im Winter genieße ich die frühe leere Skipiste zum Snowboarden oder Ski fahren. Dann geht die Arbeit los. Im Laufe des Tages kreiere ich mein Dessert für Abends, das sich täglich ändert. Meistens arbeite ich schon ein bisschen vor, da man nicht alles an dem Tag produzieren kann.  Ich sage nur "Mise en place"! ;) Während ich vorproduziere kommen natürlich von unseren Wander- oder Skigästen Strudel, Kaiserschmarrn, Eis oder Kuchen Bestellungen rein, welche ich natürlich a-la-minute fertig mache. Nach dem ich um 17:30 in die Pause gehe und im Gemeinschaftsraum mit den Arbeitskollegen zu Abend esse, komme ich wieder und richte mein Arbeitsplatz für den Abendservice her, der um 19 Uhr beginnt.  Wenn dies vorbereitet ist, geht das Abendgeschäft für mich dann auch langsam los. Ihr wisst ja, Desserts kommen immer zum Schluss. Deswegen "schicke" ich mein erstes Dessert meistens erst um 20:15 (Primetime). Der Abendservice geht dann bis 22 Uhr. Danach heißt es für mich, meinen Bereich sauber zu machen, und nach Hause zu gehen. Was in meinem Fall bedeutet, dass ich in mein Mitarbeiterzimmer im Hotel gehe.

Alumni Netzwerk: Gibt es eine Anekdote aus der Schulzeit oder aus der Zeit in Bad Kissingen, die du mit uns teilen willst?

Barbara Koch: Die Klassenfahrten waren einfach immer der Hammer, jeder aus meiner Klasse weiß wovon ich spreche;) Es war einfach toll, dass unser Lehrer das jährlich mit uns gemacht hat und eine "Hauptschule" sich das leisten konnte.

Alumni Netzwerk: Was war das Beste, das dir im (Berufs-)Leben widerfahren ist?

Barbara Koch: Das beste, was mir im Leben passiert ist, ist natürlich meine Familie! Die mich bei allem super unterstützt, egal was ich vorhabe! Im Berufsleben ist natürlich mein Meistertitel mein persönlicher Triumph, auf den ich sehr stolz bin ihn geschafft zu haben!

Alumni Netzwerk: Was würdest du heutigen Schulabgängern raten?

Barbara Koch: Macht euer Hobby zum Beruf! Dann habt ihr einfach immer Spaß und geht gerne zur Arbeit. Wenn es den Beruf in Bad Kissingen oder Umgebung nicht gibt, dann wagt es auch von daheim weg zuziehen! Es öffnet euch nur die Augen! Da ich damals die Mittlere Reife gemacht habe, würde ich jetzt sagen, vergesst Sie! Heutzutage bekommt man Sie in der Berufsschule "nachgeschmissen" mit Englisch als Wahlfach. Dafür noch ein weiteres Jahr zur Schule zu gehen, finde ich nicht mehr nötig. Da kann man schon ein Jahr lang Geld verdienen und Sie nebenbei machen!

Alumni Netzwerk: Wie könnten Voraussetzungen aussehen, unter denen Du nach Bad Kissingen zurückkehren würdest?

Barbara Koch: Voraussetzungen unter denen ich nach Bad Kissingen zurück kehren würde? - da muss ich ehrlich sagen, fällt mir momentan nichts ein...Bad Kissingen ist eine sehr schöne Stadt und es freut mich auch immer wieder nach Hause zu kommen um all meine Freunde und natürlich Familie zu sehen. Aber Bad Kissingen, wie soll ich sagen, finde ich im Moment für mich etwas langweilig. Ich möchte noch mehr von der Welt sehen und noch mehr dazu lernen. Das kann mir Bad Kissingen leider momentan nicht bieten.

Alumni Netzwerk: Hast du eine Botschaft oder einen Gruß an die anderen Bad Kissinger Alumni und an Bad Kissingen?

Barbara Koch: #stay sweet.

Alumni Netzwerk: Vielen Dank für dein Interview und alles Gute.

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