8730 Alumni Netzwerk Bad Kissingen

Alumni stellen sich vor: Catherine Vogel


Catherine Vogel

Steckbrief: Catherine Vogel

Geburtsjahr 1979
Letztbesuchte Schule in Bad Kissingen Gymnasium Bad Kissingen
Schulabschluss im Jahr Abitur 1998
Berufsausbildung Fremdsprachenkorrespondentin
Studium Internationales Informationsmanagement
Heute tätig als Koordinatorin eines Innovationslabor in der Entwicklungszusammenarbeit
(Wohnort) Arbeitsort, Land Eschborn

Interview: Catherine Vogel

Alumni Netzwerk: Catherine, du hast 1998 Abitur am Gymnasium Bad Kissingen gemacht. Hand aufs Herz: Bist du gern in die Schule gegangen? Erzähl doch mal ein bisschen…

Catherine Vogel: Ja und nein, je nach Phase. Ich hatte Phasen, in denen ich die Schule verteufelt und die ganze Büffelei als komplett unnütz empfunden habe. Die allermeiste Zeit habe ich allerdings tatsächlich viel Freude in der Schule gehabt, weil ich mich in meiner Peer Group zu Hause gefühlt habe und manchmal sogar, weil ich Lust hatte, etwas zu Lernen. 

Alumni Netzwerk: Gab es Lehrerinnen und/oder Lehrer, die deine spätere Berufsentscheidung maßgeblich beeinflusst haben? Wenn ja, welche bzw. welcher und warum?

Catherine Vogel: Herr Spohr - er hat mir glaubhaft versichert, dass meine Englisch Noten (die waren ok, nicht überragend) nichts mit meinem (mangelnden) Talent zu tun hatten, sondern mit meinem mangelnden Einsatz. Nur so kam ich überhaupt auf die Idee, nach dem Abi die Dolmetscherschule zu besuchen und anschließend in die internationale Zusammenarbeit zu gehen.

Alumni Netzwerk: Wie sahen deine Stationen nach der Schulzeit aus?

Catherine Vogel: Nach dem Abitur habe ich also eine verkürzte Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin für Englisch und Französisch gemacht. Danach bin ich zum Studium Internationales Informationsmanagement nach Hildesheim gegangen, war dort allerdings relativ selten. Ich habe ein Auslandssemester in Oviedo (Nordspanien) gemacht - eine wunderbare Stadt - und dort Spanisch studiert. Außerdem war ich ein halbes Jahr in Los Angeles und habe dort in einer Agentur gearbeitet, in der ich Hollywood Filme und Computerspiele übersetzt und synchronisiert habe. Mit fränkischem Akzent! Danach habe ich im Centro Humboldt in Barcelona ein Praktikum im Bereich interkulturelle Trainings gemacht und habe anschließend dort noch meine Magisterarbeit geschrieben. Hildesheim habe ich also vermieden, wann immer es ging.

Alumni Netzwerk: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Catherine Vogel: Wir führen Experimente mit Daten für nachhaltige Entwicklung durch. Klingt kompliziert, ist es eigentlich auch. Wir versuchen, durch den Einsatz von Big Data Quellen die Entwicklungszusammenarbeit der deutschen Regierung besser zu machen. Zum Beispiel indem wir versuchen dank anonymisierter Handynutzungsdaten die Bewegungen der Menschen in unseren Partnerländern besser zu verstehen, um entsprechend die Verkehrsplanung besser beraten zu können. Da das ganze recht neu ist, experimentieren wir, welchen Daten denn hilfreich sein könnten und ob wir diese überhaupt bekommen könnten. Im Alltag versuche ich, mir das Ziel und Design solcher Experimente zu überlegen und dafür Mitstreiterinnen und Mitstreiter in unseren Partnerländern zu finden. Meine Söhne würden sagen: Mama, du schreibst die ganze Zeit nur E-Mails und sitzt in Meetings. Wann arbeitest du eigentlich mal?

Alumni Netzwerk: Gibt es eine Anekdote aus der Schulzeit oder aus der Zeit in Bad Kissingen, die du mit uns teilen willst?

Catherine Vogel: Ganz besonders gerne blicke ich auf das Jahr 2006 zurück, als die Ecuadorianische Nationalmannschaft in Bad Kissingen ihr WM Quartier hatte. Ich habe kurzerhand meinen Jahresurlaub genommen und war Teil des Unterstützerteams der Stadt Bad Kissingen. Relativ schnell war ich die "Attaché" der Mannschaft und habe rund um die Uhr für die ecuadorianische Mannschaft und das Betreuungsteam gedolmetscht, organisiert, eingekauft, etc.. Ich durfte bei allen Spielen dabei sein - auch gegen Deutschland. Meine ganze Familie kam zum Beispiel mit nach Berlin und konnte alles hautnah mitverfolgen. Zum Dank hat mich der ecuadorianische Fußballverband dann nach Spanien eingeladen, um die Mannschaft bei einer Trainingstour in mehreren spanischen Städten zu begleiten. Und in Ecuador selbst gab es auch ein Wiedersehen. Das alles war eine Wahnsinnszeit.

Alumni Netzwerk: Was war das Beste, das dir im (Berufs-)Leben widerfahren ist?

Catherine Vogel: Mein erster Job in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) war fantastisch. Ich habe als Kommunikationsmanagerin gearbeitet und eine privat-öffentliche Partnerschaft im Kaffee- und Kakaosektor betreut. In diesem Rahmen habe ich so ziemlich alle Kaffee- und Kakaoproduzierenden Länder dieser Welt bereist und dort das Konzept der Partnerschaft den Bäuerinnen und Bauern vorgestellt. 

Alumni Netzwerk: Was würdest du heutigen Schulabgängern raten?

Catherine Vogel: Erkundet die Welt - aber tragt Bad Kissingen im Herzen. Es ist ein unglaubliches Schmuckstück und hat so viel zu bieten: Kultur, Geschichte, ein lebendiges Vereinsleben, Architektur und tolle Menschen. Seid Botschafterinnen und Botschafter für diese tolle Stadt.

Alumni Netzwerk: Wie könnten Voraussetzungen aussehen, unter denen Du nach Bad Kissingen zurückkehren würdest?

Catherine Vogel: Über meine Rolle als Beatrix bei den Botenlaubenfestspielen und beim Rakoczyfest bin ich in Bad Kissingen noch sehr engagiert. Für mich ist Kissingen auch nach fast 25 Jahren "daheim" und ich würde auch gern irgendwann ganz zurückkehren. Da müssten dann der Beruf und meine Familie mitspielen...

Alumni Netzwerk: Hast du eine Botschaft oder einen Gruß an die anderen Bad Kissinger Alumni und an Bad Kissingen?

Catherine Vogel: Wir sehen uns nach Corona an Rakoczy an der Eule.

Alumni Netzwerk: Vielen Dank für dein Interview und alles Gute.

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