8730 Alumni Netzwerk Bad Kissingen

Alumni stellen sich vor: Philipp Dippl


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Steckbrief: Philipp Dippl

Geburtsjahr 1988
Letztbesuchte Schule in Bad Kissingen Jack-Steinberger-Gymnasium
Schulabschluss im Jahr 2008
Studium Slavistik und  Geschichte (Bachelor), Russische Kultur (Master)
Heute tätig als Freier Autor und Übersetzer
(Wohnort) Arbeitsort, Land Almaty/Kasachstan (bis Ende 2022), ab 2023 Deutschland

Interview: Philipp Dippl

Alumni-Netzwerk: Philipp, du hast 2008 Abitur in Bad Kissingen gemacht. Hand aufs Herz: Bist du gern in die Schule gegangen? Erzähl doch mal ein bisschen…

Philipp Dippl: Nein, ehrlich gesagt, in die Schule bin ich nicht gerne gegangen. Ich habe mich in all den Schuljahren in den meisten Schulfächern sehr schwer getan, was sich auch in meinen Schulnoten und in meiner Abiturnote widergespiegelt hat. Geändert hat sich das erst im Studium. Meine Prüfungsnoten änderten sich schlagartig und das Masterstudium konnte ich mit Bestnote abschließen. An der Uni und im Laufe des Studiums habe ich wohl endlich vieles gefunden, was mir in der Schule immer gefehlt hat.

Alumni-Netzwerk: Gab es Lehrerinnen und/oder Lehrer, die deine spätere Berufsentscheidung maßgeblich beeinflusst haben? Wenn ja, welche bzw. welcher und warum?

Philipp Dippl: Nein, an bestimmte Lehrer, die mich maßgeblich beeinflusst hätten, kann ich mich nicht erinnern. Viel mehr prägte mich neben der Frustration, die über die Jahre mit den schlechten Schulleistungen mitschwang, wohl das Gefühl, dass ich es allen Lehrern, bei denen ich schlechte Noten hatte, irgendwann „noch einmal zeigen wollte“! Ich wollte allen beweisen, dass ich doch was Gutes zustande bringen und gute Leistungen erzielen kann, auf die ich heute stolz sein kann.

Alumni-Netzwerk: Wie sahen deine Stationen nach der Schulzeit aus?

Philipp Dippl: Meinen Bachelor in Slavistik und Geschichte habe ich in Konstanz am schönen Bodensee abgeschlossen. Während dieser Zeit war ich bereits für je ein Semester als Student in Moskau und Sankt Petersburg. Auch kam ich zu dieser Zeit zum ersten Mal nach Kasachstan, als Praktikant am Goethe-Institut Almaty. Darauf folgte das Masterstudium in Bochum und Moskau. Im Jahr 2018 schloss ich den Doppelmaster sowohl in Deutschland, als auch in Russland ab. Seit 2018 lebe ich dauerhaft in Kasachstan und habe hier sogar meine Frau fürs Leben gefunden und geheiratet.

Alumni-Netzwerk: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Philipp Dippl: Ich übersetze jeden Tag verschiedene Texte, Zeitungsartikel und Meldungen aus dem Russischen ins Deutsche. Nicht gerade eine spannende Arbeit, aber die Übersetzungen gehen mir inzwischen leicht von der Hand und es ist ein angenehmes Arbeiten. Spannender ist die Arbeit an den Zeitungsartikeln, die ich schreibe. Zum einen macht mir das Schreiben und die Sprache an sich Spaß, zum anderen ist es natürlich besonders spannend, jeden Tag mit neuem Interesse und Neugier vor die Türe zu gehen, das Leben zu beobachten und sich neue Geschichten auszudenken. Manchmal sind die Erlebnisse aufregend, manchmal banal, aber immer interessant und spannend!

Alumni-Netzwerk: Gibt es eine Anekdote aus der Schulzeit oder aus der Zeit in Bad Kissingen, die du mit uns teilen willst?

Philipp Dippl: Besonders gerne denke ich an die vielen Reisen und Ausflüge zurück, die ich mit Dr. Peter oder den Jungen Europäern erleben durfte, wie z. B. nach Irland oder die legendäre Pragfahrt.

Alumni-Netzwerk: Was war das Beste, das dir im (Berufs-)Leben widerfahren ist?

Philipp Dippl: Mein Studium und auch mein derzeitiger Beruf haben es mir ermöglicht, für einige Jahre einen ganz besonderen Teil der Welt (Osteuropa, die Länder der ehemaligen Sowjetunion und insbesondere Zentralasien) zu bereisen und intensiv kennenzulernen. Ich bin unendlich glücklich und stolz auf all die kleinen und großen Abenteuer, die ich bislang erleben durfte und ich schätze jede Begegnung mit den vielen Menschen, die ich im Laufe dieser Zeit treffen und kennenlernen durfte.

Alumni-Netzwerk: Was würdest du heutigen Schulabgängerinnen und Schulabgängern raten?

Philipp Dippl: Schule ist oft nervend, anstrengend, langweilig oder frustrierend, aber da müssen alle durch! Wir haben es alle irgendwie geschafft. Man darf die Schule nicht zu ernst nehmen, denn das wirklich wahre Leben beginnt erst danach. Seid kreativ, lasst etwas entstehen, baut etwas auf, habt jeden Tag Freude und Spaß und genießt das Leben!

Alumni-Netzwerk: Wie könnten Voraussetzungen aussehen, unter denen Du nach Bad Kissingen zurückkehren würdest?

Philipp Dippl: Ich werde bereits sehr bald schon wieder nach Deutschland, wahrscheinlich sogar nach Bad Kissingen zurückkehren. Es ist enorm wichtig, die Welt zu sehen und kennenzulernen, eine Sprache zu lernen oder sich in einer fremden Kultur zurechtzufinden. Jetzt freue ich mich allerdings erst einmal wieder auf die Ruhe in Bad Kissingen, die Nähe zu Familie und Freunden, das Altbekannte und Gewohnte, sowie auf das Heimatgefühl, auf welches ich viele Jahre lang im Ausland verzichten musste.

Alumni-Netzwerk: Hast du eine Botschaft oder einen Gruß an die anderen Bad Kissinger Alumni und an Bad Kissingen?

Philipp Dippl: Ich grüße alle Bad Kissinger Freunde und Bekannte aus Almaty, dem Herzen Zentralasiens, und freue mich sehr, euch alle bald wiederzusehen und den einen oder anderen vielleicht sogar neu kennenlernen zu dürfen!

Alumni-Netzwerk: Vielen Dank für dein Interview und alles Gute.

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