Alumni stellen sich vor: Marcel Bühner
Steckbrief: Marcel Bühner
Geburtsjahr | 1988 |
Letztbesuchte Schule in Bad Kissingen | Staatliche Realschule Bad Kissingen |
Schulabschluss im Jahr | 2006 Mittlere Reife |
Berufsausbildung | Fachlagerist |
Weiterbildung | Bayernkolleg Schweinfurt (Allgemeine Hochschulreife) |
Studium | Museologie und materielle Kultur + Europäische Ethnologie/Volkskunde (Bachelor of Arts) Museumswissenschaft/Museum Studies + Europäische Ethnologie/Volkskunde (Master of Arts) |
Heute tätig als | Museumsmitarbeiter im Museum Obere Saline Betreuer der Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Bad Kissingen“ Gästeführer in Bad Kissingen |
(Wohnort) Arbeitsort, Land | Wohnort: Stangenroth, Arbeitsort: Bad Kissingen |
Interview: Marcel Bühner
Alumni-Netzwerk: Marcel, du hast 2006 die Mittlere Reife an der Realschule in Bad Kissingen gemacht. Hand aufs Herz: Bist du gern in die Schule gegangen? Erzähl doch mal ein bisschen…
Marcel Bühner: Ich würde mich als wissbegierig bezeichnen, aber in meiner Schulzeit haben mich vor allem eher die Nebenfächer insbesondere Geschichte am meisten interessiert. Die Realschulzeit war zwar eine relevante Station in meiner Laufbahn, aber die schönste und beste Schulzeit hatte ich am Bayernkolleg in Schweinfurt. Meine Studienzeit in Würzburg an der „Professur für Museologie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Guido Fackler und am „Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Volkskunde“ unter den Lehrstuhlinhabern Prof. Dr. Burkhart Lauterbach und Prof. Dr. Michaela Fenske war sehr schön und hochinteressant.
Alumni-Netzwerk: Gab es Lehrerinnen und/oder Lehrer, die deine spätere Berufsentscheidung maßgeblich beeinflusst haben? Wenn ja, welche bzw. welcher und warum?
Marcel Bühner: Lehrkräfte haben dabei weniger eine Rolle gespielt. Insbesondere meine Eltern, Sabine und Reinhold Bühner, haben mich immer unterstützt und ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich diese schulische und berufliche Laufbahn einschlagen konnte.
Alumni-Netzwerk: Wie sahen deine Stationen nach der Schulzeit aus?
Marcel Bühner: Ich habe eine Ausbildung zum Fachlageristen gemacht, die ich 2009 als Bundesbester in diesem Ausbildungsberuf abschloss. Nach meiner Berufsausbildung habe ich auf dem Bayernkolleg in Schweinfurt meine Allgemeine Hochschulreife (Abitur) nachgeholt.
Vom Wintersemester 2013/14 bis Sommersemester 2016 studierte ich die Fächer „Museologie und materielle Kultur“ (B.A.) sowie „Europäische Ethnologie/Volkskunde“ (B.A.) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Vom Wintersemester 2016/17 bis Sommersemester 2019 studierte ich an derselben Universität die Fächer „Museumswissenschaft /Museum Studies“ und „Europäische Ethnologie/Volkskunde“ im Master. Meine Abschlussarbeit schrieb ich zum Thema: „Geschichte und Entwicklung von Ausstellungen, Gedenkstätten und Museen in Bad Kissingen: Ein Beitrag zur Historischen Museologie.“ Im September 2019 schloss ich mein Studium erfolgreich mit dem Master of Arts (M.A.) ab.
Während meines Studiums machte ich Praktika beim Deutschen Fahrradmuseum in Bad Brückenau und bei den Museen Schloss Aschach. Im März 2018 absolvierte ich noch ein Praktikum beim Museum Obere Saline in Bad Kissingen, bei dem ich im Rahmen des Projektes „Musbi“ ein museumspädagogisches Führungsprogramm entwickelte. Darüber hinaus war ich von Anfang April bis Ende Juni 2019 beim Museum Obere Saline für Inventarisierungs- und Dokumentationsarbeiten der Abteilung „Spielzeugwelt“ beteiligt. Zudem half ich dem Museumsteam beim Museums-, Salinen-, und Jubiläumsfest in den Jahren 2018 und 2019.
Seit Juni 2020 bin ich als Museumsmitarbeiter im Museum Obere Saline beschäftigt. Im Februar 2021 übernahm ich zudem die Betreuung der Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Bad Kissingen“. Darüber hinaus bin ich als Museums- und Gästeführer tätig.
Alumni-Netzwerk: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?
Marcel Bühner: Das interessante im Museums- und Kulturbereich ist, dass das Aufgabengebiet äußerst vielseitig und abwechslungsreich ist. Man muss dazu sagen, dass wir ein kleines Team sind, dass sich aus der Museumsleiterin, Annette Späth, Birgit Greubel (Kassenkraft) und mir sowie einer jährlich wechselnden Person, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, zusammensetzt. Unterstützt werden wir dabei noch von den Mitarbeiterinnen im Stadtarchiv unter der Leitung des Kulturreferenten Peter Weidisch. Wir sind ein sehr gutes Team und die Arbeitsatmosphäre ist hervorragend. Neben der Tätigkeit an der Museumskasse und dem Museumsshop gibt es außerhalb der regulären Öffnungszeiten viele Aufgabengebiete, die zu erledigen sind. Es gibt Büro- und Verwaltungsarbeiten, die zu erfüllen sind. Es müssen Führungen und Veranstaltungen wie beispielsweise das Museumsfest, die Museumsnacht oder das Salinenfest organisiert und umgesetzt werden. Die Sonderausstellungen werden organisiert sowie auf- und abgebaut. Für diese Ausstellungen und Veranstaltungen werden diverse Texte (Ausstellungs- Objekt,- Pressetexte usw.) verfasst und Korrektur gelesen. Die Öffentlichkeitsarbeit ist auch ein wichtiger Aspekt meines Aufgabenfeldes. Die Museumsbestände müssen inventarisiert werden. Da ich selbst gerne fotografiere, dokumentieren ich die Ausstellungen und Veranstaltungen fotografisch. Bei Sonderterminen wie Vernissagen helfe ich auch mit. Zudem biete ich Führungen an uvm. Im Museumsbereich wird es nie langweilig und es gibt immer etwas zu tun.
Alumni-Netzwerk: Gibt es eine Anekdote aus der Schulzeit oder aus der Zeit in Bad Kissingen, die du mit uns teilen willst?
Marcel Bühner: /
Alumni-Netzwerk: Was war das Beste, das dir im (Berufs-)Leben widerfahren ist?
Marcel Bühner: Ich würde was meine Karriere anbelangt drei wichtige Stationen nennen: Besuch des Bayernkollegs Schweinfurt (2009-2013), Studium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (2013-2019) und die unbefristete Anstellung im Museum Obere Saline (seit 2020).
Alumni-Netzwerk: Was würdest du heutigen Schulabgängerinnen und Schulabgängern raten?
Marcel Bühner: Man sollte sich nicht in einen bestimmten Beruf oder Studiengang drängen lassen und ein Abschluss auf dem 1. Bildungsweg bedeutet noch keine endgültige Weichenstellung in der beruflichen Karriere. Aus meiner Sicht ist es wichtiger zu erkennen, welche Bereiche und Tätigkeiten einem tatsächlich liegen und Spaß machen anstatt seine berufliche Laufbahn nur nach einem guten Einkommen auszurichten. Es gibt viele Möglichkeiten sich nach der regulären Schulzeit fort- und weiterzubilden. Insbesondere als ich das Bayernkolleg Schweinfurt auf dem 2. Bildungsweg besuchte, hat mich dies beruflich wie persönlich am weitesten vorangebracht.
Alumni-Netzwerk: Du bist in der Region Bad Kissingen geblieben. Stand das schon immer für Dich fest und warum?
Marcel Bühner: Ich würde mich als heimatverbunden bezeichnen. Meine Familie und Freunde leben hier. Ich kann mich mit Franken und der Rhön als Heimatregion absolut identifizieren. Es war zwar mein Ziel, aber aufgrund der Arbeitsmarktsituation im Museums- und Kulturbereich ungewiss, ob ich einen Arbeitsplatz in der Region finden würde. Aus diesem Grund war ich sehr froh, dass ich einen Arbeitsplatz im Museum Obere Saline bekommen habe.
Alumni-Netzwerk: Hast du eine Botschaft oder einen Gruß an die anderen Bad Kissinger Alumni und an Bad Kissingen?
Marcel Bühner: Wir haben mit dem Landkreis Bad Kissingen wirklich eine schöne und interessante Heimatregion. Wir leben in einer ganz faszinierenden Natur- und Kulturlandschaft und es gibt viel Interessantes zu erleben und zu entdecken. Bad Kissingen wurde 2021 als Teil der „Great Spa Towns of Europe“ in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Es gibt insgesamt ein vielseitiges Kultur- und Veranstaltungsprogramm, das sich nicht nur an die Kurgäste und Touristen richtet sondern auch für die Lokalbevölkerung sehr interessant ist. Diese Angebote kann ich jedem sehr empfehlen! Ich würde mich freuen, wenn man sich mal bei einer Führung, Kulturveranstaltung oder einem Museumsbesuch treffen würde.
Alumni-Netzwerk: Vielen Dank für dein Interview und alles Gute.