8730 Alumni Netzwerk Bad Kissingen

Alumni stellen sich vor: Dominik Weiß


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Steckbrief: Dominik Weiß
Geburtsjahr: 1980
Letztbesuchte Schule in Bad Kissingen: Gymnasium Bad Kissingen
Schulabschluss im Jahr: 2000
Studium: Katholische Theologie, Philosophie
Heute tätig als: Pastoralreferent
(Wohnort) Arbeitsort, Land: Baiersbronn (im Nordschwarzwald) Interview: Dominik Weiß
Alumni-Netzwerk: Dominik, du hast 2000 Abitur am Gymnasium in Bad Kissingen gemacht. Hand aufs Herz: Bist du gern in die Schule gegangen? Erzähl doch mal ein bisschen…

Dominik Weiß: Ich bin tatsächlich meistens sehr gerne in die Schule gegangen. Bei manchen Lehrern war der Unterricht auch wirklich interessant, ansonsten habe ich mir in langweiligen Stunden die Zeit gerne mit allem möglichen Blödsinn vertrieben. Das tägliche Zusammenkommen mit den Mitschülern habe ich immer sehr genossen, auch die Möglichkeiten, sich über den normalen Unterricht hinaus im Schulleben zu engagieren.

Alumni-Netzwerk: Gab es Lehrerinnen und/oder Lehrer, die deine spätere Berufsentscheidung maßgeblich beeinflusst haben? Wenn ja, welche bzw. welcher und warum?

Dominik Weiß: Ich hatte schon recht früh den Gedanken, mal in einen kirchlichen Beruf zu gehen. Der Religions-Grundkurs bei Hans-Jürgen Beck war eine tolle Vorbereitung auf das Theologie-Studium. Wer Interesse an religiösen und theologischen Fragen hatte, der konnte bei ihm richtig in die Tiefe gehen. Zwar nicht so sehr für die konkrete Berufswahl, aber in ganz viel anderer Hinsicht war Gerhild Ahnert für mich sehr wichtig. Eine umfassende Neugier für alle möglichen Wissensbereiche, die Freude an Sprache und natürlich die Liebe zum Theaterspielen - in diesen Dingen hat sie mich sehr geprägt, und all das ist nicht nur für mich als Person, sondern auch für meine berufliche Tätigkeit sehr wertvoll.

Alumni-Netzwerk: Wie sahen deine Stationen nach der Schulzeit aus?

Dominik Weiß: Ich habe erst einmal ein Jahr Zivildienst bei der Caritas-Sozialstation in Bad Kissingen gemacht. Die Lebenswirklichkeit von alten, pflegebedürftigen und behinderten Menschen kennenzulernen, war eine sehr wertvolle Erfahrung. Danach habe ich in Tübingen katholische Theologie und (ohne Abschluss) auch ein bisschen Philosophie und Neuere Deutsche Literatur studiert. Ein tolles Auslandssemester habe ich in Dublin verbracht. Nach dem Studium habe ich ein Praktikum in der Klinikseelsorge an der Tübinger Uniklinik gemacht und dann eine dreijährige praktische Ausbildung in der Gemeindeseelsorge. Seit zehn Jahren lebe und arbeite ich mit meiner Frau und unseren drei Söhnen in Baiersbronn im Nordschwarzwald, wo ich als Pfarrbeauftragter eine Kirchengemeinde leite und als Seelsorger tätig bin.

Alumni-Netzwerk: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Dominik Weiß: Der Terminkalender und damit die Arbeitsaufgaben sind wirklich jede Woche anders - was ich an meinem Beruf auch sehr mag. Ich bereite Gottesdienste und Predigten vor, halte Beerdigungen, organisiere die Erstkommunion- und Firmvorbereitung, bereite Tauffeiern und Trauungen vor, treffe mich mit Menschen zu seelsorglichen Gesprächen, nehme an Besprechungen und Sitzungen teil... Es bleibt aber zum Glück auch Zeit für Kreatives, z.B. unsere Abendreihe "Spiritualität und Spirituosen" oder eine jährliche Predigt zu einem Song aus der SWR-Hitparade. Obwohl ich kein Pfarrer bin (die müssen in der katholischen Kirche ja bekanntlich unverheiratet sein), habe ich als Pfarrbeauftragter auch wie ein Pfarrer die Leitungsverantwortung in unserer Kirchengemeinde. Dass das für "Nicht-Priester" möglich ist, ist relativ neu, und dieses eigenverantwortliche Arbeiten macht mir viel Spaß.

Alumni-Netzwerk: Gibt es eine Anekdote aus der Schulzeit oder aus der Zeit in Bad Kissingen, die du mit uns teilen willst?

Dominik Weiß: Könnte es sein, dass etwa 80% der Anekdoten, die ehemalige Kissinger Gymnasiasten erzählen, mit Dr. Michael "Dope" Peter zu tun haben? Bei unserem Abi-Ball habe ich als Programmpunkt ihn und drei andere Lehrer in einem "Gespräch im Lehrerzimmer" imitiert. Ich habe gehört, dass er das Video davon immer noch gerne zeigt und begeistert erzählt, "wie toll der mich damals verarscht hat".

Alumni-Netzwerk: Was war das Beste, das dir im (Berufs-)Leben widerfahren ist?

Dominik Weiß: Im Leben außerhalb des Berufs: meine Frau und meine Kinder. Im Beruf: die Möglichkeit, eine sehr vielfältige Arbeit zu haben, die nah an Gott und nah an den Menschen ist. Beides kann anstrengend sein, ist aber auch immer wieder unglaublich bereichernd.

Alumni-Netzwerk: Was würdest du heutigen Schulabgängerinnen und Schulabgängern raten?

Dominik Weiß: Eindeutig, das zu machen, was einen wirklich interessiert und wovon man begeistert ist. Wenn man etwas mit Leidenschaft macht, findet sich auch meistens ein Weg im Leben. Die Berufslaufbahn nur nach rein pragmatischen Gesichtspunkten zu planen, führt meistens früher oder später zu Unzufriedenheit.

Alumni-Netzwerk: Wie könnten Voraussetzungen aussehen, unter denen Du nach Bad Kissingen zurückkehren würdest?

Dominik Weiß: Da ich inzwischen ziemlich fest in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und damit in Baden-Württemberg verwurzelt bin, steht für mich eine Rückkehr nach Bad Kissingen wahrscheinlich nicht an. Aber ich komme immer wieder gerne nach Kissingen zu Besuch und denke mir dann jedes Mal: So schlecht ist es da eigentlich gar nicht :-)

Alumni-Netzwerk: Hast du eine Botschaft oder einen Gruß an die anderen Bad Kissinger Alumni und an Bad Kissingen?

Dominik Weiß: Es war eine tolle Schulzeit in Kissingen, ich denke sehr oft und sehr gerne daran zurück - viele liebe Grüße an alle, mit denen ich damals unterwegs sein durfte und die mich auf ganz unterschiedliche Weise bereichert haben!​​​​​​​

Alumni-Netzwerk: Vielen Dank für dein Interview und alles Gute.

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