Garitzer Kreisel
Der Verkehr kann damit wieder ungehindert über den Westring fließen und an der Garitzer Kreuzung läuft es dank des neu errichteten Kreisverkehrs nun rund. Was Planer, Büros, Baufirma, Stadt und Bauamt in dem vergangenen Jahr geschafft haben, ist eine echte Meisterleistung. Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Staatliche Bauamt Schweinfurt, sowie anteilig der Landkreis und die Stadt Bad Kissingen investierten dabei rund neun Millionen Euro.
Anfang März 2022 rollten die Bagger an und die Arbeiten am Westring und der Garitzer Kreuzung begannen. Der Kreuzungsbereich und Teile des Westrings wurden dafür voll gesperrt. Seitdem hat sich einiges getan. Auf dem Westring zwischen Garitzer- und Seehofkreuzung wurde die Fahrbahn auf einer Länge von rund 1,1 Kilometern von Grund auf neu aufgebaut. Die Straße wurde zudem durchgängig auf sieben Meter verbreitert. An der Kreuzung Westring/Raiffeisenstraße ist eine zusätzliche Linksabbiegespur sowie eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer entstanden. Dadurch erhöht sich in dem Kreuzungsbereich die Verkehrssicherheit für Autofahrer und Fußgänger gleichermaßen. Weiter umfassten die Arbeiten an der Bundesstraße den Bau einer weiteren Querungshilfe an der Seehofkreuzung und die Neugestaltung der Bushaltestelle. Darüber hinaus können Fußgänger und Fahrradfahrer entlang des Westrings nun einen neuen, kombinierten und durchgehend drei Meter breiten Geh- und Radweg nutzen. Um diesen Weg neben der Fahrbahn auf dem Damm unterbringen zu können, musste auf rund 100 Metern eine bis zu 1,5 Meter hohe Stützmauer errichtet werden.
Der neu errichte Garitzer Kreisverkehr, der nun Westring, Schönbornstraße und Garitzer Straße zusammenführt, hat einen Gesamtdurchmesser von rund 35 Metern. Davon ist allein die Fahrbahn des Kreisels rund neun Meter breit und bietet damit auch ausreichend Platz für den Schwerlastverkehr und Militärfahrzeuge. Für den Anschluss des Kreisverkehrs in das bestehende Straßennetz baute man zudem rund 100 Meter der Garitzer- sowie der Schönbornstraße bestandsnah aus, sanierte den Westring auf rund 250 Metern bis zur Kisssalis-Kreuzung und führte die Sanierung und Verbreiterung der im Zuge des Westrings liegenden Brücke über den Marbach durch.
Auch der Umbau der Garitzer Kreuzung zum Kreisverkehr war innerhalb der kurzen Bauzeit anspruchsvoll. Denn an dem zentralen Knotenpunkt treffen sich nicht nur alle Verkehrsteilnehmer, die zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit dem Auto in die Bad Kissinger Innenstadt oder stadtauswärts unterwegs sind; im Untergrund kreuzen wichtige Telekommunikations-, Strom-, Gas- und Wasserleitungen, die im Rahmen der Baumaßnahme erneuert oder neu hergestellt werden mussten: Eine große Herausforderung sowohl aus technischer, als auch logistischer Sicht. Teilweise mussten Arbeiten während dem laufenden Betrieb der Strom-, Gas- oder Wasserleitungen durchgeführt werden.
So wurden im Rahmen der Straßenbauarbeiten ein halber Kilometer Gasleitung am Stück verlegt. Der Arbeitsschritt erforderte echte Teamarbeit: Drei Baggerfahrer inklusive Gefährt sowie etliche weitere Bauarbeiter entlang des Grabens waren währenddessen aktiv, um die Leitung millimetergenau nach und nach im Boden abzulassen. Anschließend wurde die neue Leitung dann mit der sogenannten „Stopple-Technik“ an die alte angeschlossen, ohne die Versorgung vollständig abschalten zu müssen.
Zum Abschluss der Bauarbeiten ist allen Projektbeteiligen großer Dank und Lob für diese rundum gelungene Maßnahme auszusprechen. Mit einem Bürgerfest und der Verkehrsfreigabe am vierten Advent in 2022 feierte Garitz das Ende der Maßnahme und seinen neuen „Garitzer Kreisel“.