HERTA LOSMANN (1893 - ?), Altmaterial- und Rohstoffhändlerin, Hemmerichstraße 4
Nach dem Tod des Vaters übernahm sie gemeinsam mit ihrem Bruder Josef, der seit 1918 ebenfalls im Betrieb tätig gewesen war, im Jahr 1931 den Altmaterialhandel unter dem Namen „Geschwister Losmann“. Im Folgejahr 1932 wurde zusätzlich ein „Handel mit Kräutern und anderen Vegetablien“ angemeldet. Vermutlich wurde die Verdienstmöglichkeit durch Sammeln von Altmaterial seit Oktober 1936 weitgehend unmöglich, da der NS-Staat damals den Rohstoffhandel monopolisierte. Nach dem Novemberpogrom 1938 war den Juden jegliche wirtschaftliche Tätigkeit verboten. Wovon Herta Losmann ab 1939 lebte, ist nicht bekannt.
Herta Losmann wurde gemeinsam mit ihrem Bruder Josef am 25. April 1942 im dritten Deportationszug fränkischer Juden ins Ghetto Izbica deportiert. Ob sie dort durch Entbehrung, Hunger oder Krankheit umkam, einer spontanen Mordaktion zum Opfer fiel oder in einem der nahen Vernichtungslager ermordet wurde, ist nicht zu ermitteln.
Stolperstein-Patin: Anneliese Florschütz
Text: Franz Fichtl