IRMA MAYER (1895 - ?), geb. Bretzfelder, Hausfrau, Kurhausstraße 12
Irma und Sally Mayer hatten keine Kinder und waren deshalb wohl umso mehr ins gesellschaftliche Leben Bad Kissingens eingebunden. Dieses gutbürgerliche Leben endete 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und spätestens 1938 mit dem absoluten Berufsverbot ihres Ehemannes Sally. Irma begleitete ihren Mann am 15. März 1939 nach Würzburg, wo sie mit ihm im Stadtteil Frauenland in der Konradstraße 7 lebte. Vor diesem Haus liegt bereits ein Stolperstein zu ihrem Andenken.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann begleitete sie dessen verbliebene Gruppe meist alter und hilfloser Patienten am 23. September 1942 ins KZ Theresienstadt, wo sie als Krankenschwester ihren Ehemann bei dessen ärztlicher Tätigkeit unterstützte. Von dort wurden Irma und Sally Mayer gemeinsam zwei Jahre später am 19. Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort kamen beide zu Tode. Irma Mayer gilt offiziell als „verschollen in Auschwitz“.
Stolperstein-Patin: Rosemarie Gerbeth
Text: Sigismund von Dobschütz