KEHLA BAMBERGER (1893 - ?), Promenadestraße 17
Gemeinsam mit ihrer Mutter Nannette betrieb Kehla, die unverheiratet war und deshalb bei der Mutter geblieben war, die „Villa Adelaïde“ in der Promenadestraße 5 c (heute Nr. 17) als Pension. Das großzügige Haus hatte die Familie im Jahr 1908 selbst erbaut. Anfänglich war der Betrieb der Bambergers im Jahre 1938 noch nicht von der Schließung bedroht, wie sonst die meisten vergleichbaren jüdischen Kureinrichtungen in diesem Jahr.
Im Zuge der Pogromnacht von 9. November 1938 wurde Kehla in Haft genommen, zwei Tage später aber aus dem Gefängnis des Kissinger Amtsgerichts wieder entlassen, da eigentlich nur jüdische Männer in der Pogromnacht verhaftet werden sollten.
Im Jahre 1940 musste Kehla Bamberger in die Hemmerichstraße 12 umziehen. Damals wurden die meisten jüdischen Mitbürger in sogenannten „Judenhäusern“ gesammelt. Am 24. April 1942, die Meldeakte von Kehla Bamberger trägt den handschriftlichen Vermerk „Sammeltransport“, wurde sie über Würzburg nach Krasnystaw (Ghetto Krasniczyn) bei Izbica deportiert, wo sie zu Tode kam.
Stolperstein-Patin: Susanne Schmidt
Text: Thomas Künzl