MANFRED BLOEMENDAL (1907 - 1944), Theresienstraße 10
Über Manfred Bloemendal wissen wir leider sehr wenig. Er arbeitete als Kaufmann und hielt sich - wohl zu Berufs- und Ausbildungszwecken - mehrere Monate lang in Duisburg, München, Bad Neustadt und Kassel auf, kehrte aber immer wieder nach Bad Kissingen zurück. Hier leitete er zusammen mit seinem Bruder Josef einen „republikanischen Buch- und Zeitungshandel“, in dem laut Aktenvermerk des Kissinger Stadtkommissars „der nationalen Regierung absolut fernstehende Druckerzeugnisse“ vertrieben wurden. Wohl auch deshalb wurde er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten vorübergehend in Schutzhaft genommen.
Bloemendal emigrierte im November 1933 ins niederländische Winschoten, dem Geburtsort seines Vaters. Später lebte er in Arnheim in der Breitnerstraat 18. Dort arbeitete er als „tekenaar“ (techhnischer Zeichner). Er war mit der sieben Jahre jüngeren Margaretha Henriette Cohen verheiratet.
Beide wurden 1943 über das Sammellager Westerbork ins KZ Auschwitz deportiert, wo Manfred Bloemendal am 31. März 1944 im Alter von 37 Jahren starb.
Stolperstein-Paten: Stefan und Susanne Sorgenfrei
Text: Andreas Reuter