MARTHA ROSNER (1873 - 1942), geb. Danheimer, Hausfrau, Erhardstraße 18
In Nürnberg heiratete sie etwa 1894/1895 als 21-Jährige den fünf Jahre älteren Kaufmann Josef Rosner, der am 18. März 1868 im oberschlesischen Bielitz geboren war und nun in einem Nürnberger Möbelgeschäft arbeitete, wo er bis zu seinem Tod beschäftigt war. Ein Jahr nach der Hochzeit bekam das junge Ehepaar 1896 sein einziges Kind, Tochter Helene, die 1920 in Bad Kissingen den Kaufmann Hartwig Heymann heiratete, Sohn des Textilkaufmanns Solms Heymann und dessen Ehefrau Adele und späterer Erbe des Textilgeschäfts am Marktplatz 2.
Nach dem Tod ihres Ehemannes Josef Rosner, der am 31. Januar 1930 nach einem Schlaganfall gestorben war, zog Martha am 9. April 1930 zu ihrer Tochter Helene nach Bad Kissingen in die „Villa Adele“, Erhardstraße 23 (heute Erhardstraße 18). Am 6. Februar 1936 siedelte sie als 62-Jährige ins jüdische Altenheim „Friedrichsheim“ nach Gailingen im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg um.
Sechs Jahre später wurde sie am 22. August 1942 ab Stuttgart ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort muss sie bald nach ihrer Ankunft im Alter von knapp 69 Jahren zu Tode gekommen sein, denn schon eine Woche später, am 31. August 1942, wurde sie offiziell für tot erklärt.
Stolperstein-Pate: Hans-Jürgen Beck
Text: Sigismund von Dobschütz