SARA BAUMBLATT, geb. Neuburger (1867 - 1942), Badgasse 4
Am 12.Juni 1896 kam ihr Sohn Arthur zur Welt und am 22.August 1900 die Tochter Martha. Es kann davon ausgegangen werden, dass Sara neben Haushalt und Erziehung der beiden Kinder auch ihren Mann tatkräftig in der neu errichteten eigenen Bäckerei unterstützte.
Der erste schwere Schicksalsschlag traf die Familie Baumblatt durch den Tod ihres Sohnes Arthur, der als 21-Jähriger im Ersten Weltkrieg am 15. September 1917 gefallen war. Infolge der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 und des anschließenden Boykotts jüdischer Geschäfte waren sie und ihr Ehemann gezwungen, ihr Haus und die Bäckerei aufzugeben. So zogen beide im Juli 1940 in eine Wohnung in der Hemmerichstraße 33. Ihre Tochter Martha war bereits im Jahr 1937 nach Tel Aviv geflohen und überlebte so den Holocaust.
Im Mai 1942 wurde Sara Baumblatt zusammen mit ihrem Ehemann in das „Judenhaus“ in der Maxstraße zwangsumgesiedelt und bereits 19 Tage später nach Würzburg in das „Jüdische Unterkunftshaus“ in der Bibrastraße 6 verbracht. Von dort aus wurde sie gemeinsam mit ihrem Ehemann am 10. September 1942 mit dem Transport Nr. II/25 unter der Evakuierungsnummer 928 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort verstarb Sara Baumblatt am 24. September 1942. Als Todesursache ist in ihrer Akte – wie bei ihrem Ehemann Hermann - Darmkatarrh angegeben.
Stolperstein-Paten: Helga u. Lorenz Weinrich
Text: Heidrun Betz