SELMA WOLFF (1877 - 1942), geb. Kissinger, Hausfrau, Marktplatz 17
Seine Enkelin Selma Wolff kam am 29. Mai 1877 in Bad Kissingen als zweites Kind von Max Kissinger und seiner ersten Ehefrau Dina, geborene Frank, zur Welt. Ihr Vater besaß ein florierendes Herrenkonfektionsgeschäft mit Maßschneiderei am Marktplatz. In diesem Haus wuchs Selma zusammen mit ihren drei Geschwistern und den beiden Halbbrüdern aus der zweiten Ehe ihres Vaters auf.
Im Mai 1904 heiratete sie in Bad Kissingen den aus Bad Kreuznach stammenden Emil Wolff, der mit Alteisen und Lumpen handelte. Aus dieser Ehe gingen die 1906 geborene Tochter Ellen Maria und die 1912 geborene Lore hervor, die beide in Bad Kreuznach zur Welt kamen. Beide Töchter konnten rechtzeitig aus Deutschland fliehen. Selma Wolff zeichnete sich nach Angaben ihrer Familie durch großes ehrenamtliches Engagement aus.
Selma und Emil Wolff lebten vor ihrer Deportation in Köln, von wo aus beide am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt in Łódź deportiert wurden. Im Mai 1942 wurden Selma Wolff und ihr Mann von dort ins Vernichtungslager Kulmhof in der polnischen Stadt Chełmno verschleppt und dort ermordet.
Stolperstein-Pate: Joachim Kohn
Text: Marlies Walter