Luxus, Exotik und Modernität in den Kurhäusern Bad Kissingens
Modernes, luxuriöses und exotisches Ambiente sollte den Aufenthalt des internationalen Publikums in den Kur-und Badehäusern, in den Hotels, Restaurants und Cafés so angenehm wie möglich machen. Möbel, Kunsthandwerk und Gemälde geben Einblicke in den Komfort und Luxus, den die Gäste des Weltbades Bad Kissingen von 1900 bis in die 1920er Jahre hinein genossen haben.
Flyer zur Ausstellung: Luxus, Exotik & Modernität in den Kurhäusern Bad Kissingens, 932 KB
Prachtvolle Bauten – außen und innen
Das bayerische Königshaus baute Kissingen seit dem 19. Jahrhundert zu einer modernen europäischen Badestadt aus. Bis heute prägen die von den Münchner Architekten Friedrich von Gärtner und Max Littmann entworfenen Gebäude der Kuranlagen die Kurstadt – der Arkadenbau, die Wandel- und Brunnenhalle, das Kurhausbad und der Regentenbau.
Das internationale Kurpublikum, der Adel und das gehobene Bürgertum erwarteten eine für die damalige Zeit moderne und komfortable Ausstattung der Kurgebäude und Badehäuser. Mit Exponaten aus den Museumsdepots der Städtischen Sammlungen gibt die Ausstellung erstmals einen Einblick in die Interieurs der Konversations-, Kur- und Speiseräume. Luxuriöses Ambiente und exquisites Interieur
Kurhausbad und Luitpoldbad, der Gradierbau, das Salinenbad mit dem Rindencafé – noch bis vor wenigen Jahrzehnten standen diese Häuser im Mittelpunkt des Bad Kissinger Kurlebens. Sie waren nicht nur die Orte für verschiedene Badekuren sondern auch Hotspots des gesellschaftlichen Lebens. Sie boten den zahlungskräftigen Gästen in ihren Räumlichkeiten ein luxuriöses, teilweise auch exotisches und für die Zeit modernes Ambiente.
Manche Gebäude erlebten in den letzten Jahren einen grundlegenden Funktionswandel. So wurden Kurhaus- und Luitpoldbad zu Behördenzentren umgebaut oder wurden wie das Salinenbad in den 1960er Jahren schon abgerissen. Und doch haben sich viele Möbel und eine Vielzahl anderer Ausstattungselemente in den Sammlungen der Stadt erhalten. Schätze aus den Museumsdepots der Städtischen Sammlungen
Die ausgestellten Exponate sind Zeugnisse für die hohe handwerkliche Wertigkeit des damaligen Möbelbaus. Inszenierungen zeigen den luxuriösen aber durchaus modernen Zeitgeschmack der vorletzten Jahrhundertwende bis in die 1920er Jahre. Die erstmalige Präsentation eines großformatigen Gemäldes des Orientmalers Ferdinand Max Bredt, eines Mitbegründers der Münchner Sezession, vermittelt eindrücklich das teilweise exotische Ambiente in den Kurbädern.
Jugendstilmotive in den bemalten, bleiverglasten Wintergärten von Grandhotels und Kurhäusern entsprachen dem Geschmack des Kurpublikums in der Zeit um 1900 und sind ebenfalls Teil der Ausstellung.
Thematisiert werden auch die Bestrebungen der Kurstadt, bis in die 1920er Jahre neue Maßstäbe in Hinblick auf Hygiene, Kommunikationsmittel und sonstige Modernisierungen der städtischen Infrastruktur zu setzen. Zahlreiche, erstmals ausgestellte Exponate wie Grafiken, historische Fotografien, Jugendstilmöbel, Architekturmodelle und Medienstationen machen den Ausstellungsbesuch zu einem Erlebnis.
Zur Ausstellung ist eine Begleitpublikation mit zahlreichen, zum Teil erstmals publizierten historischen Fotografien erschienen. Die Publikation kann man im Museumsshop erwerben.
Obere Saline 20
97688 Bad Kissingen
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag: 14 - 17 Uhr