HEDWIG HAAS (1887 - 1942?), Hausfrau, Hartmannstraße 5

Hedwig Haas wurde am 3. August 1887 als älteste Tochter des Viehhändlers Abraham Löwenthal und dessen Ehefrau Hannchen, geborene Oberzimmer, in Bad Kissingen geboren. Mit ihren zwei jüngeren Schwestern Ida und Camilla wuchs sie in ihrem Elternhaus in der Hartmannstraße 5 auf. Am 10. November 1908 heiratete sie in Bad Kissingen den zehn Jahre älteren Kaufmann Abraham Haas aus Oberelsbach und zog mit ihm nach Frankfurt am Main. 1910 wurde ihr Sohn Ludwig geboren.
 

Nach dem Tod ihres Mannes im Mai 1936 und der Emigration ihres Sohnes Ludwig in die USA zwei Jahre später lebte Hedwig Haas noch bis März 1939 in Frankfurt. Dann zog sie wieder zurück nach Bad Kissingen in ihr Elternhaus in die Hartmannstraße, um ihre 84-jährige Mutter zu pflegen, für deren Unterhalt sie bereits seit 1914 aufkam.

Am 24. April 1942 wurde Hedwig Haas zusammen mit 22 anderen Kissinger Juden nach Würzburg gebracht, unter ihnen auch ihre Verwandte Therese Adler, die mit ihr in der Hartmannstraße lebte. Tags darauf wurden sie von dort nach Krasnystaw im Bezirk Lublin (Polen) deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Vermutlich wurde sie in einem der benachbarten Todeslager ermordet. Der genaue Sterbeort und das Todesdatum sind nicht bekannt. Auch Hedwigs beide Schwestern sowie ihre hochbetagte Mutter wurden Opfer der Shoa.


Stolperstein-Patin: Michelle Ehrlich
Text: Marlies Walter

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