Mitteilung der Stadt Bad Kissingen, 17.09.2025

Später wurde es sonnig – Tag des offenen Denkmals ein Erfolg

Der Tag des offenen Denkmals am vergangenen Sonntag begann regnerisch. Dennoch machten sich zahlreiche Besucher auf den Weg zu den beiden Denkmalstätten Bismarckturm und Wittelsbacher Turm, die dieses Jahr im Fokus des Bad Kissinger Denkmaltags standen.


Wittelsbacher Turm TdoD 2025

Auf dem Bismarckturm stellte die freiberufliche Historikerin Victoria May die wechselhafte Geschichte des Turms vor. Von der Gründung des Bismarckturm-Vereins 1905 über den besonderen Entwurf des Kissinger „Tintenfässle“ vom „Bismarckturm-Architekt“ Wilhelm Kreis bis hin zur endgültigen Fertigstellung des Turms, die erst 1986 erfolgte, erfuhren mehrere Besuchergruppen zahlreiche interessante Fakten. Auch der Namensgeber des Turms selbst wurde Thema. Reichskanzler Otto von Bismarck, der 15-mal in Bad Kissingen zu Besuch war, pflegte eine enge Verbindung zur Kurstadt. Vier Führungen fanden trotz der anfangs schlechten Witterung statt.

Wenig später klarte es auf und so konnten am späteren Nachmittag Besucher bei strahlendem Sonnenschein einen Einblick in die Geschichte des Wittelsbacher Turms erhalten. Inwieweit Bad Kissingen von der Förderung durch das bayerische Königsgeschlecht profitierte und wie der Wittelsbacher-Verein unter Vorsitz des Kissinger Arztes Dr. Wendelin Dietz den Bau des Turms vorantrieb, zeigte Victoria May auf. Auf eine Zeitreise begaben sich die Besucher bei der detaillierten Schilderung der Eröffnungsfeier im September 1907, die beinahe auf den Tag genau vor 118 Jahren stattgefunden hatte. Der Wittelsbacher Turm sollte in den 1920er Jahren Zentrum einer geplanten Kriegergedächtnisstätte werden. Dieses Vorhaben wurde aber aus finanziellen Gründen abgebrochen. Fünf Führungen fanden insgesamt am Wittelsbacher Turm statt. Umrahmt wurde das kulturelle Programm von einem Weinfest an der benachbarten Gaststätte, wo seit diesem Jahr ein neues Pächterteam Ausflugsgäste bewirtet.

Im Gewölbekeller des Museums Obere Saline fand außerdem unter der Ägide der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ein Vortrag zu den Türmen von Bad Kissingen statt. Dr. Raymund Müller stellte die Stiftung vor und erläuterte deren Aufgaben und Tätigkeit. Denkmale zu erhalten sei eine wichtige Aufgabe, die aber ein Betriebskonzept und einen finanziell, handwerklich oder zeitlich potenten Betreiber voraussetze, damit Sanierung und gegebenenfalls eine Umnutzung erfolgreich sein könne. Nur ein belebtes Denkmal habe eine Zukunft, so Dr. Müller.

Prof. Reinhard Haus, der Vorsitzende des Ortskuratoriums Bad Kissingen, stellte reich bebildert Bismarckturm, Wittelsbacher Turm und den Ludwigsturm sowie das Feuertürmle in der Innenstadt vor. In seinem Vortrag legte er einen Fokus darauf, dass Geschichte und Anspruch sich oftmals in der Architektur widerspiegeln. Auch wies er auf den Kult um den Reichskanzler Bismarck und die vielen Bismarcktürme hin und zeigte deren architektonische Gemeinsamkeiten auf. Über 40 Gäste verfolgten mit Interesse diesen informativen Vortrag.

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