Welterbe verbindet










Jugendliche aus sechs Kurstädten und 4 Ländern trafen sich vom 5. bis zum 9. Mai zum Austausch in Marienbad und erkundeten ihr kulturelles Erbe. Zum zweiten Mal fand das Youth Forum, der Austausch von Jugendlichen aus Bad Kissingen, Baden bei Wien, Marienbad, Karlsbad und Vichy statt.
Internationales Jugendforum in Marienbad 15 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen des Jack-Steinberger Gymnasiums nahmen gemeinsam mit den Lehrkräften Maren Schmitt, Roland Eichelsdörfer und Ulrike Weilbach am Projekt teil. Zwei Tage lang haben sich die Schülerinnen und Schüler in Marienbad ausgetauscht und mit professioneller Unterstützung in Workshops Ideen erarbeitet, wie die Kurstädte aus ihrer Sicht fit für die Zukunft gemacht werden können. Ihre Ideen präsentierten Sie den Bürgermeistern und Site Managern in der Generalversammlung vor Ort. Die Workshops wurden von einem abwechslungsreichen Begleitprogramm aus Führungen, sportlichen und kreativen Aktivitäten gerahmt. Die Projektkosten werden über eine Förderung der Europäischen Union finanziert.
Fünf Fragen zum ProjektWie habt ihr als Jugendliche Marienbad erlebt?
Helen Keß: „In Marienbad gibt es viele tolle Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Singing Fountain, eine Fontäne, bei der man zu bestimmten Uhrzeiten eine wunderschöne Wasser- und Lichtshow mit toller Musik bestaunen kann. Die Architektur ist ebenfalls sehr besonders, da in Marienbad sowohl sehr alte und historische Gebäude aber auch moderne Architektur zu sehen ist. Die Stadt ist dennoch eher für ältere Menschen geeignet, da sie für Jugendliche nicht wirklich viele Aktivitäten bietet.“
Was habt ihr vor Ort gemacht?
Leni Schmitt: „Bei den Workshops wurden wir in Gruppen aufgeteilt, sodass aus jeder Kurstadt mindestens eine Schülerin oder ein Schüler in der Gruppe war, um etwas über die Stadt und seine Ideen zu erzählen. In den Workshops in Marienbad ging es darum, wie man eine Kurstadt attraktiver für Jugendliche machen kann. Manche haben die Workshops ernster genommen, aber manche auch nicht und das hat mich ein wenig verärgert. Ich fand es jedoch cool, dass wir nicht den ganzen Tag Workshops hatten, sondern auch Freizeit, um Kontakte zu schließen. Insgesamt hat es mir Spaß gemacht mit Jugendlichen meines Alters zu arbeiten und zu kommunizieren.“
Nele Schäfer: "Ich fand das Disc-Golf spielen besonders witzig, da es einfach mal keine Sportart wie Fußball oder Tennis war. Viele kannten diese Art Golf gar nicht und konnten viel davon mitnehmen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und war einfach mal etwas Anderes. Ich hätte nicht erwartet das mir dieses Hobby so viel Spaß macht!"
Emma Nagel: "Am Mittwochabend wurde für uns ein Gala-Dinner im Casino organisiert. Doch bevor uns das 3 Gänge Menü serviert wurde, hatten wir ein Konzert von dem ,,West Bohemain Symohony Orchestra". Nach dem einstündigen Konzert von interessanten Stücken und Solos kamen wir in die ,,Mirror Hall". Dort waren viele 6-Personen Tische aufgebaut. An jedem Tisch saßen vier Jugendliche und 2 Erwachsene. Parallel zu dem sehr leckeren Essen mussten wir ein interessantes Spiel spielen. Wir mussten uns auf ein Thema einigen und immer mehr Wörter, aus den anderen auf den Tisch liegenden Karten, heraussuchen. Am Ende waren noch drei Karten übrig, wozu wir wieder eine Begründung finden mussten, warum die letzten Wörter zu dem Oberbegriff passen. Am Ende wurden noch viele Dankesreden gehalten."
Was hat euch besonders gefallen?
Klara Haase: „Mein persönliches Highlight war die General Assembly Präsentation. Dort haben wir die Ideen der Workshops vor den Bürgermeistern, Sitemanagern und den anderen Schülern auf Englisch vorgestellt. Es war für mich eine große Ehre unsere Stadt repräsentieren zu dürfen. Ich war vor der Präsentation sehr aufgeregt, danach jedoch umso glücklicher und stolz, dass ich mich das getraut habe.“
Helen Keß: „Mein Highlight der Reise waren das Gala Dinner. Dort konnte man die einzigartige Erfahrung sammeln, gemeinsam mit wichtigen Vertretern aus anderen Städten zu essen und Gespräche zu führen. Außerdem fand ich das Essen in dem majestätischen Saal und um einen herum alle anderen in schicken Kleidern und Anzügen ebenfalls ein sehr besonderes Ereignis.“
Eva Wieber: „Mir hat der Kontakt mit den anderen Jugendlichen sehr Spaß gemacht, da man viel von ihnen über ihren Alltag lernen konnte und wie das Leben in einem anderen Land ist. Auch wenn ein paar Leute nicht sehr gesprächig waren, konnte man sich gut austauschen. Ich fand es lustig zu hören, dass ein Junge aus Tschechien kein Fan von tschechischen Fußballspielern, sondern viel mehr von deutschen Fußballspielern war. Mit einigen Jugendlichen aus Vichy und Österreich habe ich Nummern ausgetauscht. Ich hoffe, wir können uns bald nochmal sehen!“
Katharina Wolf : „Mein persönliches Highlight war das Kennenlernen von neuen Leuten. Ich hätte nicht gedacht, dass man so intensiv in den Austausch kommt und sich über viele Dinge mit anderen unterhält. Ich fand es sehr interessant und habe schöne Gespräche mit tollen Leuten geführt und viel gelacht.“
Was nehmt ihr vom Projekt persönlich für euch mit?
Klara Haase: „Durch das Projekt bin ich selbstbewusster geworden und habe mich das erste Mal getraut frei Englisch zu sprechen, ohne ständig Angst zu haben, etwas Falsches zu sagen.“
Clara Wenzel: „Ich bin sehr dankbar, dass ich bei diesem Austausch teilnehmen durfte. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und wichtige neue Erfahrungen gemacht“.
Eric Schunjetz: „Das Projekt hat mir auch geholfen mein Englisch zu verbessern. In den Workshops und auch daneben wurde hauptsächlich Englisch gesprochen.“
Leni Schmitt: „Mir hat der Kontakt mit anderen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern Spaß gemacht, weil man viel über sie lernen konnte und jetzt guten Kontakt aufgebaut hat. Vor allem fand ich es cool mit den Franzosen auf Französisch zu kommunizieren, dadurch hat sich mein französisch auch sehr verbessert. Man hat neue Freunde fürs Leben gefunden.“
Sophie Schubert: „Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, seine Meinung offen zu äußern und seine eigenen Ideen mit einzubringen, um etwas zu verändern. Zudem ist es wichtig, die Meinung der anderen, aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten, um Dinge dazuzulernen“
Lara-Marie Tillwick: "Ich habe gelernt, sich mit Leuten aus anderen Ländern zu unterhalten. Außerdem habe ich auch viel über andere Städte gelernt."
Gab es auch Verbesserungsbedarf?
Anna Maria Boll, Welterbekoordinatorin: "Bei aller Begeisterung haben wir auch nach dem Verbesserungsbedarf gefragt. Einige der Jugendlichen sahen z.B. Verbesserungsbedarf beim Essen, hätten sich gewünscht, dass ihre Ideen intensiver in der Abschlusspräsentation wiedergespiegelt geworden wären und ab und an seien klarerer Ansagen beim Programmablauf hilfreich gewesen.
Wie geht es weiter?Anna Maria Boll, Welterbekoordinatorin: „Die Bürgermeister haben sich bei der Generalversammlung dazu entschieden, ein jährliches internationales Budget für die Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen um einige der Ideen umzusetzen. Darüber hinaus ist es das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Welterbekoordination und den Jugendlichen auch vor Ort in Bad Kissingen weiterzuführen. Die Jugendlichen haben hier schon einige gute Ideen geäußert.“
Leni Schmitt: „Ich würde mich persönlich sehr freuen, wenn ein drittes Treffen entstehen könnte, denn wie man sagt, alle guten Dinge sind drei“.