8730 Alumni Netzwerk Bad Kissingen

Alumni stellen sich vor: Katharina Rauer


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Steckbrief: Katharina Rauer

Geburtsjahr 1975
Letztbesuchte Schule in Bad Kissingen Gymnasium Bad Kissingen
Schulabschluss im Jahr Abitur 1996
Berufsausbildung Industriemechanikerin, Fachrichtung Produktionstechnik
Studium Dipl.-Ing (FH) Maschinenbau
Heute tätig als Sachbearbeiterin
(Wohnort) Arbeitsort, Land (Neu Wulmstorf) Hamburg

Interview: Katharina Rauer

Alumni-Netzwerk: Katharina, du hast 1996 Abitur in Bad Kissingen gemacht. Hand aufs Herz: Bist du gern in die Schule gegangen? Erzähl doch mal ein bisschen…

Katharina Rauer: Grundsätzlich bin ich gerne zur Schule gegangen. Ich bin vielseitig interessiert und habe auch immer gerne neues Wissen aufgegriffen. Allerdings sind meine Talente sehr ungleich aufgeteilt. Während die naturwissenschaftlichen Fächer mir von Natur aus leicht fielen, hatte ich massive Schwächen im kommunikativen/sprachlichen Bereich. Leider habe ich mich damals nicht um meine Stärken gekümmert. Ich habe mich so lange darauf verlassen, dass ich das auch ohne lernen kann, bis ich den Anschluss verloren habe und die entstandenen Lücken in meiner Schulzeit nicht mehr aufholen konnte. Dafür haben mir die Fremdsprachen trotz Schwächen sehr viel Spaß gemacht und ich wende Sie mittlerweile auch sicher an.

Alumni-Netzwerk: Gab es Lehrerinnen und/oder Lehrer, die deine spätere Berufsentscheidung maßgeblich beeinflusst haben? Wenn ja, welche bzw. welcher und warum?

Katharina Rauer: Lange Zeit habe ich gedacht, ich würde Musik studieren. Das lag ja auch auf der Hand: Ich habe im JMK Bassklarinette gespielt und im Schulorchester Geige. Unterricht an der Geige hatte ich unter anderem bei Frau Gusinde. Da Musik für mich immer im Mittelpunkt stand und für mich der perfekte Ausgleich zum Alltag ist, habe ich an Frau Gusinde auch gute Erinnerungen.

Alumni-Netzwerk: Wie sahen deine Stationen nach der Schulzeit aus?

Katharina Rauer: Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zur Industriemechanikerin in Schweinfurt gemacht, weil mich der Werkstoff Metall sehr faszinierte und ich auch immer gerne "gewerkelt" habe. Nebenbei habe ich Musiklehrgänge besucht und zwei Praktika beim Heeresmusikkorps gemacht, weil ich immer noch ein Musikstudium im Kopf hatte. Das hat mich dann zur Erkenntnis geführt, dass es mir keinen Spaß macht, den ganzen Tag nur Musik zu machen. Als Beruf konnte ich mir das somit nicht mehr vorstellen. Deshalb habe ich mich auf meine "Kernkompetenz", logische Zusammenhänge leicht zu erfassen, zurückbesonnen und dann in Schleswig-Holstein Maschinenbau studiert. Ein Auffrischungskurs in Mathematik und Physik brachte mich dann da auch wieder auf den nötigen Stand. Die Musik ist weiter ein schönes Hobby geblieben.
Nach dem Studium hatte ich über längere Zeit fast ausschließlich Zeit- und Leiharbeitsverträge. In dieser Funktion „wanderte“ ich durch verschiedene Firmen und unterstützte die Stammbelegschaft entweder dabei Spitzen abzuarbeiten oder Sonderprojekte umzusetzen. Das war fachlich auch sehr umfangreich. Von der Stammdatenpflege, über Arbeitsvorbereitung, Konstruktion, Qualitätswesen, Auftragssachbearbeitung und Fertigungsplanung war alles dabei. Seit etwa 3 Jahren arbeite ich bei einem Dienstleister für ein Unternehmen der Luftfahrtbranche. Hier betreue ich für die Fahrwerküberholungen der A320 Gruppe und A330/340 Gruppe die Herstelleranfragen.

Alumni-Netzwerk: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Katharina Rauer: Mein Tag beginnt für mich bereits um 4:30 Uhr. Da ich ein Stück außerhalb wohne und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anfahre, muss ich meine Wohnung um 5:10 Uhr verlassen, damit ich um 7:00 Uhr am Arbeitsplatz bin. Grundsätzlich geht es bei mir um die Kommunikation zwischen dem Betrieb, der die Flugzeugfahrwerke überholt und dem Fahrwerkshersteller. Hier gibt es Reparaturen nach Handbuch und Reparaturen, die so nicht standardmäßig durchgeführt werden. Bei Bearbeitungen, die notwendig wurden und nicht im Handbuch aufgeführt sind, wird der Fahrwerkshersteller über die Bearbeitung informiert und entscheidet, ob das Bauteil weiter benutzt werden darf und wie es weiter bearbeitet werden soll. Das läuft alles über meinen Tisch und ist arbeitstechnisch eine Kombination aus Fleißarbeit und Fachwissen. Mein Arbeitstag ist in drei Teile gegliedert: morgens sehe ich die E-Mails durch, ob es vom Hersteller Rückfragen oder Antworten auf die bereits gestellten Herstelleranfragen gibt. Die arbeite ich so auf, dass man sie eindeutig verstehen kann und verteile das an die zuständigen Abteilungen. Mittags erstelle ich die Herstelleranfragen.Dafür sammel ich die nötigen Unterlagen zusammen und erläutere anhand von Werkstattskizzen das Problem. Zusätzlich sehe ich nach, ob es für ein vergleichbares Problem schon mal eine Lösung gab und welche das ist; die Info gebe ich an die Arbeitsplaner weiter. Nachmittags arbeite ich die Unterlagen, die ich morgens verteilt habe auf und leite sie an den Hersteller weiter. Das Ganze dokumentiere ich an den vorgesehenen Stellen. Danach muss ich wieder quer durch Hamburg und mit Glück bin ich dann um 17:30 Uhr zu Hause.

Alumni-Netzwerk: Gibt es eine Anekdote aus der Schulzeit oder aus der Zeit in Bad Kissingen, die du mit uns teilen willst?

Katharina Rauer: Ich bin mir sicher, da gibt es einiges, mir fällt da aber jetzt nichts ein.

Alumni-Netzwerk: Was war das Beste, das dir im (Berufs-)Leben widerfahren ist?

Katharina Rauer: Durch mein Studium, meine Berufswechsel und die Zeitverträge habe ich in der Vergangenheit öfters für mehrere Monate den Wohnort gewechselt. Meistens war ich in Norddeutschland (Heide/Holstein und Umland), Flensburg, Hamburg und Umland aber auch im Süden in Lahr im Schwarzwald, Nürnberg und drei Monate tatsächlich auch bei Würzburg. Da Klarinette spielen immer noch ein großes Hobby von mir ist, habe ich durch die Musikvereine immer schnell Anschluss gefunden und auch durch die Auftritte die Gegend und die Menschen auf eine Art kennen gelernt, wie es sonst kaum möglich ist. 

Alumni-Netzwerk: Was würdest du heutigen Schulabgängerinnen und Schulabgängern raten?

Katharina Rauer: Macht euch eure Stärken bewusst, arbeitet daran und baut sie aus. An den eigenen Schwächen arbeiten ist gut, aber eure Stärken sind euer Alleinstellungsmerkmal. Nehmt konstruktive Kritik von anderen an, aber hinterfragt dabei, ob die Person, die euch be- oder verurteilt überhaupt die Kompetenzen dazu hat.

Alumni-Netzwerk: Wie könnten Voraussetzungen aussehen, unter denen Du nach Bad Kissingen zurückkehren würdest?

Katharina Rauer: Hamburg ist eine wunderschöne Stadt mit einem tollen Umland und immer eine Reise wert. Die Freude ist aber nicht so groß, wenn man da 2 x am Tag komplett durchfahren muss und keine Zeit hat, die schönen Ecken zu genießen. Auf Dauer leidet die Lebensqualität daran. Da ich in Bad Kissingen meine Wurzeln habe, möchte ich in Zukunft auch wieder zurück in die Heimat.

Alumni-Netzwerk: Hast du eine Botschaft oder einen Gruß an die anderen Bad Kissinger Alumni und an Bad Kissingen?

Katharina Rauer: Liebe Bad Kissinger Alumni, ich werde in Zukunft wieder öfter in Bad Kissingen sein. Ich freue mich darauf euch mal wieder zu sehen oder kennen zu lernen.

Alumni-Netzwerk: Vielen Dank für dein Interview und alles Gute.

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