SELMA HARTMANN, geb. Stern (1876 - 1942?), Hausfrau, Maxstraße 24

Die Hausfrau Selma Hartmann wurde am 9. Juli 1876 in Bad Kissingen als drittes und letztes Kind des Kaufmanns Hermann Stern und seiner Ehefrau Karoline, geb. Poppermann, geboren. Die in Bad Kissingen alteingesessene jüdische Familie wohnte damals noch in der Weingasse, später zog sie in die Villa Concordia in der Maxstraße 23a (heute Hausnummer 24), wo sie ein Weiß- und Wollwarengeschäft führte.
 




Erst im Alter von fast 47 Jahren heiratete Selma am 26. März 1923 den aus Böhmen stammenden 40-jährigen Kaufmann Theo Hartmann. Das Ehepaar war seit 17. Mai 1923 in der Villa Concordia in der Maxstraße gemeldet. Mindestens seit 1925 war Ehemann Theo Teilhaber des inzwischen als H. Holländer-Stern firmierenden Geschäfts. Hauptgesellschafter war sein Schwager Hermann Holländer (1878-1938), der seit 1903 mit Selmas drei Jahre älteren Schwester Nanette Stern (1873-1942) verheiratet war. Zur Erinnerung an das Ehepaar Holländer wurden von uns bereits im Juni 2011 zwei Stolpersteine in der Maxstraße verlegt.

Am 24. April 1942 wurden Selma und Theo Hartmann mit 21 weiteren jüdischen Kissinger Bürgern nach Würzburg gebracht und einen Tag später nach Krasnystaw im Bezirk Lublin (Polen) deportiert, wo der Deportationszug am 28. April ankam. Dort verliert sich ihre Spur. Vermutlich wurde sie in einem der benachbarten Todeslager ermordet. Der genaue Sterbeort und das Todesdatum sind nicht bekannt.


Stolperstein-Patin: Astrid Koch-Fricke 
Text: Sigismund von Dobschütz

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